Immer wieder taucht die spitze Frage auf, wenn denn Vegetarier und Veganer Fleisch verabscheuen, nicht mehr wollen oder was auch immer, diese dann häufig wert legen auf Fleischersatzprodukte, oder wie ich es besser ausgedrückt finde, Fleischalternativen. CurryVurst, Döner, Schnitzel, Gulasch, Geschnetzeltes, Mettbrötchen usw.. Mittlerweile kann man sich so gut wie alles, ja es gibt auch Ausnahmen, geschmacklich und von der Konsistenz her 1:1 nach kochen, ohne verzichten zu müssen.
Eigentlich könnte sich jeder Fleischesser, wenn er denn wollte, die Frage durchaus selber beantworten, denn schwer ist die Lösung wahrlich nicht.
100% veganes Zwiebelmett. Geschmacklich und von der Konsistenz fast identisch zum Original Diese Leckerei kochte eine Leserin meines Blogs nach diesem Rezept von mir nach |
Gehen wir doch einfach mal von einem Menschen aus der, wie denke, in der heutigen Gesellschaft der gängige Fall ist: 15-35 Jahre alt, Ernährung: Fleisch, Einstellung: offen für andere Sichtweisen, blickt gerne auch mal über den Tellerrand hinaus. Derjenige hört sich die Argumente eines Vegetariers an oder will aus eigenem Antrieb aufhören Fleisch zu essen und denkt sich "hm, ich probiere es einfach mal aus 1-2 Wochen auf Fleisch zu verzichten, denn so falsch sind die Gründe dafür ja nicht." ... Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, auch wenn es nichts zur Sache tut, dass dieser Personenkreis jener ist, aus dem die meisten Vegetarier und Veganer entstammen. Fleischlos wächst ja doch bis dato eher die Minderheit auf.
15-25 Jahre Fleischkonsum hinterlässt seine Spuren. Nur wo? Eindeutig in der Gewohnheit und auch zum Teil der Tradition. Eine physische Sucht erzeugt Fleisch zumindest nicht, also eine körperliche Abhängigkeit mit ggf. Entzugserscheinungen. Es ist und bleibt eine Kopfsache. Mit Gewohnheiten kann man "mal eben so" nicht brechen, mit Traditionen eben so wenig, denn es ist schwer. Die Gerichte, welche man so lange gerne gegessen hat, werden einem fehlen. Nur hier kommt der Knackpunkt!
Hatte man die Mahlzeiten all die Jahre über gegessen weil man sich dachte "moah, geil! ich hab jetzt los auf eine Scheibe totes Tier"? Oder hat man sie gegessen weil man sich dachte "hmm, jetzt ein leckeres Schnitzel um mir und meinen Geschmacksnerven mal was zu gönnen"?
Letzen Endes kann ich nur für mich sprechen, und nicht für andere. Bei traf, wie ihr euch sicher denken könnt, natürlich der zweite Punkt zu. Ich aß die Gerichte immer, weil sie mir schlicht und einfach geschmeckt haben, und ich esse sie als Vegetarier dann natürlich auch weiterhin gerne weiter, wenn es denn die Möglichkeit gibt.
Und genau diese Möglichkeit, mit Fleischalternativen auf pflanzlicher Basis, schöpft gerade Umsteiger, also derjenige der Fleisch Jahrzehnte gegessen hat und damit nun aufhören will, um weiterhin seiner Gewohnheit gerecht werden zu können voll aus. Warum denn auch nicht? Da ist faktisch nichts verwerfliches dran.
All dies ist einer der Hauptgründe warum ich diesen Blog schreibe. Ich möchte Menschen nicht sagen "hier werdet Vegetarier, weil das und das und das, und jenes und dieses ist falsch und böse", sondern ich möchte aufzeigen, dass eine fleischlose Ernährung nicht verbunden ist mit ekliger Kost und dem brechen alter Gewohnheiten. Fleischlose, oder auch gerne fleischarme, Ernährung hat viele Vorzüge. Man beginnt viele neue Sache zu essen, wo man zuvor nicht wusste, dass es sie gibt. Neue Geschmäcker und Kocharten werden ausprobiert, man tut was gutes für seine eigene Gesundheit und spart zum Teil sogar noch Geld. Unterm Strich verliert man nichts, man gewinnt nur. Und wenn man auch nur reicher wird an gar negativer Erfahrung. Das ist auch nichts schlechtes.
Fazit: Tut euch selber einen Gefallen und überlegt euch zumindest doch mal einfach 1-2 Wochen einen fleischlosen Selbstversuch zu starten. So begann ich, und es war, zumindest für mich, eine der besten Entscheidungen die ich je in meinem Leben getroffen habe.
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